Pyrolator "Inland" (CD)

Inland - Ein Protestalbum?
Nach DAF war Pyrolators Inland die zweite Veröffentlichung auf dem jungen atatak-Label im Jahre 1979.
Pyrolators erste Synthesizer-Soloplatte wird bestimmt von einem Protestgefühl, Ergebnis der stark politisierten Zeit: der Deutsche Herbst und die daraus folgende Aufrüstung des Staates, der zunehmende Konservatismus der sozial-liberalen Koalition, gipfelnd im NATO-Doppelbeschluss, die gescheiterte Atompolitik mit den symbolischen Ereignissen in Gorleben und Harrisburg sowie die zunehmende Besorgnis über einen atomaren Krieg. Pyrolator trägt sich mit dem Gedanken, ein Protestalbum der anderen Art zu machen: ohne Worte, ohne Sprache, ohne laut heraus geschriene Texte, wie sie für die Punkbewegung typisch waren. Allein mit Klängen sollen Bilder kreiert werden, die von Protest und Kritik erzählen. Der Titel "Inland" ist also durchaus programmatisch zu verstehen: als Hinweis auf kulturelle, soziale und politische Phänomene der späten Siebzigerjahre.
Erwähnung findet die innovative Platte nicht nur in Deutschland (Sounds; Rock Session 4: "Wirksam für Intellektuelle", "Eigenständige Ausdrucksmöglichkeiten von Synthesizern"), auch der New Musical Express wird auf "Inland" aufmerksam: "Pyrolators Soloalbum ist eine Synthese aus Alltagsgeräuschen (Regen, blabbernde Schulkinder etc.), Bandschleifen (Loops) und Keyboards – sehr faszinierend".
Noch in späteren Jahren werden Bezüge zu "Inland" hergestellt , z. B. schmückt das Cover den Titel der zweiten Ausgabe des Testcard-Magazins.
Die vorliegende CD-Edition erscheint mit 6 bisher unveröffentlichten Bonus-Tracks aus derselben Aufnahmephase.