S.Y.P.H. "Am Rhein" (CD)

Dies ist nach “Wieleicht”, dem sagenhaften “Weissen” Album der deutschsprachigen Undergroundrockmusik (O-Ton D.Diedrichsen) die 2. Platte von S.Y.P.H auf atatak und das letzte S.Y.P.H. Album in fast Originalbesetzung mit Harry Rag (Gesang) Uwe Jahnke (Guitar) (Fehlfarben, Toon) Jojo Wolter (Bass) und Ralf Bauerfeind statt Ulli Putsch an den Drums.
In Personalunion mit Mittagspause und Fehlfarben haben S.Y.P.H. in diesem, Ihrem Lande ins Leben gerufen was dann als Punk und Neue Deutsche Welle ausgeschlachtet wurde. S.Y.P.H. ist Punk der ersten Stunde, DADA im besten Sinne, aber auch Trance-Rock, gegen den kein „Kraut“ gewachsen ist. Wie kaum eine andere Band der sagenumwobenen Frühachzigerszene aus Düsseldorf verarbeiten S.Y.P.H. (Saufender Yankee Prügelt Homo oder Save Your Pretty Hearts) Einflüsse von Can über die Kinks bis zu Pere Ubu und sind dabei so anarchisch und originell wie kein anderer. S.Y.P.H. „am Rhein“ wirkt spielerisch leicht und groovt dabei.
Hier ist der lange Marsch vom „Industriemädchen“ der Spätsiebziger zum Picknick im Grünen bewältigt. S.Y.P.H. 87 stehen nicht mehr einsam und gross wie der Fels in der Brandung, sondern bewegen sich wie Zauberer durch 1000 Ideen, legen Brücken von Insel zu Insel, entwässern den Pop-Sumpf und legen das Wesentliche frei. Und sind dabei zwischen Psychopopirrfahrten und Kinderlied vollkommen unverkrampft: Aural-Rurale Skulptur .
Die Musik ist eine Mischform aus Rockmusik, Film, Literatur, Experiment. Und es gibt ein Konzept, das Konzept des kritischen Standpunktes zu dem was da offiziell oder inoffiziell existiert oder läuft. Die „Genialität“ dieser Gruppe liegt darin, dass sie Unsinn verzapfen kann ohne intellektuelle Sinnspielchen, das aber so betreibt, dass es das einzig Sinnvolle ist was in der Musik noch übrig bleibt. „Drei Cognac und dann ab ins Bett, der Traum vom Leben ist so nett, morgens ist der Traum vorbei und ich zerschlag ein Ei. Wir sind die Matchboxgeneration und wir freuen uns schon auf den Friedhof.“

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